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KunstSpuren

Badekultur und Hotel Friedrichshöh

Wie auch auf Tafel 5 thematisiert, führte die wachsende Zahl an Gästen der
Sommerfrische auch in Heikendorf zu neuen Aufgaben und Notwendigkeiten.
So entstanden bereits gegen Ende des 19. Jh. mehrere Pensionen und Hotels.
Neben dem Hotel „Stadt Kiel“ an der Dorfstraße kamen anschließend das Hotel
„Möltenort“ und Hotel „Seeblick“ in der Möltenorter Bucht sowie auf der Anhöhe
über der Altheikendorfer Bucht das Hotel „Friedrichshöh“ hinzu.

  historische Postkarte, Hotel Friedrichshöh

Hotel „Friedrichshöh" (am Dr.-Leonhardt-Weg) lag direkt am Hang über der
Altheikendorfer Bucht und war zentral vom Dorf über die Burbarg zu erreichen.
Friedrichshöh war zu Beginn eine Adresse nur für ‘gehobene‘ Gäste. Ab den
1920er Jahren trafen sich zunehmend auch die Heikendorfer Künstler oder die
Gewerbetreibenden zum Stammtisch und am Wochenende kamen Ausflügler und
Studenten aus Kiel. Zum Hotel gehörte auch ein Pavillon am Strandweg, der im
Sommer für zahlreiche Gäste ein beschaulicher Platz zum Verweilen war. Der Uferweg davor wurde 1906 als Strandpromenade durch den „Altheikendorfer Verschönerungs-Verein“ und den „Altheikendorfer Kommunalverein“ angelegt und durch eine Stein- und Betonmauer gesichert. Ab 1902 wurde auch die kommunale Strand- und Ufernutzung
möglich, als der Jahrhunderte andauernde Besitzstreit mit Kiel gerichtlich beigelegt
wurde. Dadurch wurden Altheikendorf und Möltenort Seebad.

Ab 1927 wurde, dank der Unterstützung des Verschönerungsvereins, ein zweite
hölzerne Seebadeanstalt, wie bereits 1904 in Möltenort, errichtet. Die Seebadeanstalt
in Altheikendorf sowie in Möltenort waren anfangs noch in Herren- und Damenbad
getrennt. Im tieferen Wasser gab es Vergnügungsgeräte wie Schaukeln, Sprungbretter
oder eine Rutsche.


  historische Postkarte, Seebadeanstalt mit Badegeräten

Zwischen Seebadeanstalt und Altheikendorfer Anleger lag die ‘Waapsche Werft‘.
Gegründet wurde die Bootswerft 1904 von Carl Waap und bestand bis zum 2. Weltkrieg,
wo sie zerstört wurde. Um 1965 wurde ebenda das Vereinsheim und der südlichste
Platz des Tennis-Clubs angelegt.

 

Künstler auf Friedrichshöh

Während Heinrich Blunck und Georg Burmester sich mit eigenen Werken an der Kunst-
und Antiquitätenausstellung auf Friedrichshöh im Jahre 1928 beteiligten, kamen andere
zum Zuschauen und um Kontakte zu knüpfen. Die Künstler Heikendorfs konnten dort
auch Werke von norddeutschen Expressionisten und Leipziger Grafikern studieren.
Rudolf Behrend lernte ebenda seinen späteren Mäzen, den Kunsthändler Peter
Hattesen, kennen. Zudem war Behrend auch an der Innenausgestaltung von
Friedrichshöh beteiligt, indem er die große Wand im Saal des Hauses gestaltete.
Von anderen Künstlern, wie Blunck oder Droege, hingen diverse Bilder an den
Wänden, die teilweise als Bezahlung für den Wirtshausbesuch gedient hatten.

  historische Ansicht Stinnespark

 

Mehr zu den Seebadeanstalten finden Sie unter der Website:
https://www.seebadeanstalt.de/foerderverein.php

Weitere, spannende Fakten und Daten zur Badekultur und zum Hotel Friedrichshöh
finden Sie in:
Herbert Sätje, Heikendorf. Chronik einer Gemeinde an der Kieler Förde- ländlich und
städtisch zugleich,
Hamburg 1983.

Kreisvolkshochschule Plön e.V. (Hrsg.), Spurensuche IX – Zwischen Friedrichshöh
und Förde. Heikendorfer Ortsgeschichte
, Plön 1996.

 

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   Tafel 9
   Tafel 10