With a little help from my friends
Kai Piepgras is 60

Seit den 1980er Jahren malt Kai Piepgras auf Leinwand und ist auf der Suche nach „dem Bild“. Piepgras verbindet in seinen mit hoher Präzision geschaffenen Werken einen hintergründigen Humor mit einer realen bis surrealen Ausrichtung. Anlässlich seines sechzigsten Geburtstags zeigt das Künstlermuseum Heikendorf eine Auswahl seines Schaffens zusam-men mit Arbeiten der eingeladenen Gäste Gertrud Buller-Schunck, Anja Es, Jörg Klinner, Stefan Neidhardt und Rolf Ohst. Die Show umfasst Fotografie, Malerei und Skulptur in verschiedenen realistischen Ausdrucksformen.

Die Keramikerin Gertrud Buller-Schunck entdeckte vor über 40 Jahren den Ton als Ausgangsmaterial für ihre Arbeiten. Sie bildete sich in verschiedenen Werkstätten, zuletzt bei Giotto Bente, fort.
In dieser Ausstellung zeigt sie überwiegend weibliche Skulpturen – fantasieanregend und herausfordernd. Manche der auf das Wesentliche reduzierten Arbeiten beziehen sich auf Jahrtausende alte Kulturen. Sie wirken dennoch zeitlos wie die Ägyptische Königin mit den drei Gefäßen.

Bereits in seiner Examensarbeit 1979 beschäftigte sich Jörg Klinner mit der Lochkamerafotografie. Sie interessiert ihn bis heute. So erstellt er Aufnahmen mit einer Loch(!)-Zange oder mit einer begehbaren Camera Obscura, deren Funktionsweise er u. a. im Kunst-Kiosk am Möltenorter Strand präsentierte. Seit geraumer Zeit sind neben verschiedenen fotografischen Kopierverfahren kinetische, interaktive Objekte hinzu-gekommen wie die vorgestellten Foto-Objekte Unvorhersehbar und Ménage à trois aus dem Jahr 2022.

Neben diesen Heikendorfer Künstlerfreundschaften hat Piepgras eine freundschaftliche Verbindung mit der Künstlerin und Galeristin Anja Es aufgebaut. Die vielseitige als Malerin, Lyrikerin und Fachautorin tätige Galeristin (Travemünde und Timmendorfer Strand) sagt über sich: „Ich definiere mich als Künstlerin. Die Kunst steht im Fokus meines Lebens und meiner Persönlichkeit. In einer KUNSTvollen Gestaltung meiner Existenz sehe ich den eigentlichen Sinn meines Daseins und agiere dementsprechend.“

Über diese Verbindung entstand auch der Kontakt zu Rolf Ohst, der bei Prof. Rudolf Hausner an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studierte. Seine ausdrucksstarke maritime Malerei lernen wir in dieser Ausstellung kennen. Wellen laufen am Strand aus, Berge von Gischt türmen sich auf – seine präzisen, mit hohem handwerklichem Geschick gemalten und gleichzeitig lebendigen Bilder sollen beim Betrachter eigene Emotionen auslösen.

Mit Wurzeln im Handwerk und einer Gegenwart in der Kunst setzt sich der Bildhauer Stefan Neidhardt intensiv mit den Möglichkeiten des Mediums Holz auseinander. Dabei hat er eine sehr individuelle Herangehensweise entwickelt, die den besonderen Charakter seiner Skulpturen unterstreicht. So arbeitet er aus massiven Baumstämmen stilisierte Frauenfiguren, die selbstbewusst, sinnlich, erotisch und frei wirken.

Fühlen Sie sich eingeladen und feiern Sie mit.

Ausstellungsdauer: 16. September bis 19. November 2023
Vernissage: Samstag, 16. September, 17 Uhr (1 Euro Unkostenbeitrag)