Land der Legenden
Die Norddeutschen Realisten in der Bretagne
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LAND DER LEGENDEN
Die Norddeutschen Realisten in der Bretagne

Am 1. August 1964 unterzeichneten die bretonische Stadt Brest und die Landeshauptstadt Kiel die Partnerschaftsurkunde. Das 60-jährige Jubiläum dieser Städtepartnerschaft war Grund genug für die Gruppe der Norddeutschen Realisten, sich auf den Weg in die Bretagne zu machen und die eigenwillige, raue bretonische Landschaft vor Ort mit Pinsel und Farbe auf verschiedenen Malgründen festzuhalten. Die malerische Schönheit dieser westfranzösischen Region präsentieren in dieser Ausstellung Margreet Boonstra, Brigitta Borchert, Tobias Duwe, Ulrich Gleiter (Gast), Janko Göttlicher (Gast), André Krigar, Mathias Meinel, Lars Möller, Hermann Reimer (Gast), Frank Suplie, Till Warwas, Corinna Weiner und Björn Wirtz. Es sind die markanten Felsformationen der Küste, die farbenfrohen Fischerboote und die eigenwilligen Gebäude, die die Künstlerinnen und Künstler - nicht erst in dieser Zeit - zum Malen reizen. Es sind Ginster, Wildblumen und das tiefe Grün der Landschaft – das sich stark von der Wasserfarbe abhebt –, die ins Auge fallen und festgehalten werden. Und obwohl es sich teilweise um die gleichen Motive handelt, entsteht jedes Gemälde in einer ganz eigenen Handschrift. Die Gruppe der Norddeutschen Realisten ist eine offene Formation, die mittlerweile über 30 Jahre existiert.

In dieser Gemeinschaft gibt es individuelle künstlerische Entwicklungen. Was diese Künstlerinnen und Künstler aber verbindet, ist neben der Freilichtmalerei „das Malen nach Sicht“. So drückte es Nikolaus Störtenbecker (1940–2022) aus, der langjährige Initiator und Organisator vieler Pleinairs, Publikationen und Ausstellungen. Die Norddeutschen Realisten und ihre Gäste verbrachten zwischen Juni 2022 und Juli 2023 einige Tage oder Wochen an verschiedenen Orten in der Bretagne. Sie organisierten ihre Malaufenthalte dort selbst. Der Initiator dieses Projektes war Till Warwas. Er wollte einfach einmal in dieser besonderen Gegend malen und stand wie die anderen bei Wind und Wetter draußen an der Staffelei, um das Gesehene wiedererkennbar festzuhalten. Aber es ist „nicht die reine Wiedererkennbarkeit, und sei sie noch so virtuos gelungen, die ein Kunstwerk ausmacht. Das Mehr, das jedem Gemälde innewohnt, innewohnen muss, geht auf den individuellen Blick jeder Künstlerin und jedes Künstlers zurück, auf den unwiederholbaren Augenblick und ein gehöriges Maß an künstlerischer Freiheit“, so Katja Pourshirazi, Leiterin des Overbeck-Museums in Bremen in ihrem Katalogbeitrag zur Ausstellung (ars borealis 51, 2024, hrsg. von der Sparkassenstiftung S-H, S. 8).

Jede hier gezeigte Malerei, sei sie in Öl, Tempera oder Aquarell entstanden, besitzt eine ganz eigene Stimmung, hat einen eigenen Charakter, einen eigenen Duktus: Verschiedene Tageszeiten werden nachspürbar, ausdifferenzierte Lichtverhältnisse kommen zum Tragen, enge und weite Kompositionen, interessante Perspektiven lassen sich entdecken. Diese Ausstellung macht Lust, selbst eine Reise in die Bretagne zu unternehmen, und dort die Orte zu erkunden, an denen das Land endet und das Meer beginnt. Wer nicht so lange wegbleiben kann, hat die Gelegenheit, in Kiel in der Bürgergalerie der Förde Sparkasse weitere Arbeiten der Norddeutschen Realisten aus der Bretagne anzuschauen (Lorentzendamm 28-30, zu den Öffnungszeiten). Das Künstlermuseum Heikendorf bedankt sich herzlich bei der Finanzgruppe Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein und bei der Stiftergemeinschaft der Förde Sparkasse für die großzügige finanzielle Unterstützung bei der Realisierung des Kataloghefts und der Ausstellung.
Das Katalogheft (10 Euro) ist im Museumsshop erhältlich.
(Hier können Sie den Katalog bestellen, zzgl. 5 Euro Versandkosten).

Öffentliche Vernissage: Samstag, 14. September, 17 Uhr
(Unkostenbeitrag: 1 Euro)

Ausstellungsdauer: 14. September bis 24. November 2024

Mit freundlichen Unterstützung von

 

Werke (Ausschnitte) Bildreihe oben v. l. n. r.: Margreet Boonstra, Mai in der Bretagne, 2023; Mathias Meinel, Camaret sur Mer, 2023; André Krigar, Die Kirche von Trouguennour I; Tobias Duwe, Brandungstor, Pointe de Dinan, 2023; Till Warwas, Le Palais, im Hafen (Belle-Île, Bretagne), Hermann Reimer, Pointe du Van, 2022

 

 

 

 



 

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