2023
„Les Vingt“ und die belgische Moderne, Teil 1
Di./Mi., 17./18.10.2023
Die „Société des Vingt“, kurz „Les XX“ oder „Les Vingt“ – zu Deutsch „Die Zwanzig“ – war Ende des 19. Jahrhunderts eine der bedeutendsten Künstlervereinigungen in Belgien.
Gegründet wurde „Les Vingt“ 1883 in Brüssel von Künstlern, die mit der konservativen Auffassung künstlerischer Äußerung nicht mehr einverstanden waren. Ihr Ziel war, neuartige und unkonventionelle Kunstentwicklungen zu fördern. Zu den wichtigsten Gründungs-mitgliedern gehörten später berühmt gewordene Künstler wie die Impressionisten Guillaume Vogels (1836–1896), der sich zeitweilig auch in der Künstlerkolonie von Tervuren aufgehalten hatte, und Rodolphe Wytsman (1860–1927), der Symbolist Fernand Knopff (1858–1921), der Pointillist Théo van Rysselberghe (1862–1926) sowie der eigenbrötlerische, nicht in eine Schublade passende James Ensor (1860–1949). Dieser war durch seine zuweilen äußerst bissigen Karikaturen seinen Zeitgenossen nicht immer eine Freude war.
Neben Konzerten und Lesungen wurde alljährlich eine Ausstellung organisiert, die allen innovativen Strömungen ein Forum bot. Jedoch schon nach zehn Jahren löste „Les Vingt“ sich wieder auf. Doch trug die Vereinigung zu einem wesentlich Teil dazu bei, dass Brüssel sich zu einem Zentrum für moderne Kunst entwickeln konnte – und weist damit voraus in die Moderne des kommenden 20. Jahrhunderts.
Kursnr.:
VB 2.06.06/VB 2.06.07
Kosten: 13 Euro
„Les Vingt“ und die belgische Moderne, Teil 2
Di./Mi., 14./15.11.2023
Wurden in den ersten beiden Veranstaltungen die Gründungsmitglieder der Künstlervereinigung „Les Vingt“ – zu Deutsch „Die Zwanzig“ – vorgestellt, wird nun der Blick auf die alljährlichen Ausstellungen gerichtet.
Zu diesen wurden u. a. der Maler und Grafiker Félicien Rops (1833–1898), der noch als Maler tätige Henry van der Velde (1863–1957), der sich autodidaktisch zu einem Architekten und Designer von großer Bedeutung weiterentwickeln wird, oder der Bildhauer George Minne (1866–1941) eingeladen. Als einzige Künstlerin konnte Anna Boch (1848–1926) an den Ausstellungen teilnehmen. Doch nicht nur Belgier wurden eingeladen, sondern auch Niederländer und Franzosen, wie z .B. die Pointilisten Jan Toorop (1858–1928) und Paul Signac (1863–1935). Mehrfach war auch Vincent van Gogh (1853–1890) präsent und konnte auf der Ausstellung von 1890 sein einziges Bild zu Lebzeiten verkaufen, Roter Weinberg von 1888. Während der Ausstellungen wurden Lesungen, u. a. mit dem symbolistischen Dichter Stéphane Mallarmé (1842–1898), veranstaltet oder Konzerte zeitgenössischer Musik, u. a. von Claude Debussy (1862–1918), aufgeführt.
Kursnr.:
VB 2.06.08/VB 2.06.09
Kosten: 13 Euro
Jeweils 10 ‒ 12 Uhr
Anmeldung: VHS Heikendorf | Künstlermuseum Heikendorf